Röda Lacket - ursrünglich aus Schwedens größtem Tabakanbau
Vierzig Jahre nachdem die Russen Norrköping niedergebrannt haben, erschien ein junger Mann mit der Erlaubnis dort Tabak anzubauen. Innerhalb weniger Jahrzehnte sorgte er dafür, dass eine Fläche von umgerechnet 1500 Tennisplätzen von gelben Blättern bedeckt war. Dieser junge Mann stellte Snus in sieben unterschiedlichen Qualitäten her. Die Bekannteste: Röda Lacket.
Mit nur 25 Jahren wollte er Snus herstellen
Dieser junge Mann kam aus Bergslagen, einer der nördlichen Regionen. Sein Name war Petter Swartz. Er führte das Prinzip der italienischen doppelten Buchführung in der Stadt ein, lehnte aber weitere Täigkeiten ab um seinen Traum nachzugehen – der Gründung einer eigenen Snusfabrik. Die Fertigungen begannen zunächst eher in bescheidenem Umfang 1753, jedoch sollten sich die Dinge schnell ändern. Petter verständigte sich mit seinem Bruder, Olof Swartz, und zusammen schufen sie, vom Grund angefangen, eine Effiziente Produktion. Pferde trieben eine Mühle über ein gigantisches Zahnrad an (die Dampfmaschine war zu dieser Zeit kaum entwickelt). Bald darauf wechselten sie zu Wasserkraft, um ihren beeindruckenden Fabrikationskomplex zu betreiben. Die Tabakplantagen wuchsen -als die Produktion ihren Höhepunkt erreichte, vereinnahmten diese eine Fläche von fast 395000 Quadratmetern, was mehr als 15000 Tennisplätzen entspricht. Der geerntete Tabak wurde in gigantischen Holzscheunen Luftgetrocknet, diese waren in dem typischen Schweden-Rot gestrichen. Einige Rezepte bildeten letztendlich das Fundament des Swartz-Imperiums.
Das berühmteste und auch erfolgreichste davon war Röda Lacket (die rote Versieglung), welche schon bald in Stockholm und später überall im Land verkauft wurde. Der Besitz der Firma wurde von Vater zu Sohn sechs Generationen lang weitergegeben - unnötig zu erwähnen, dass die Familie dadurch sehr wohlhabend wurde. Die Stadt Norrköping hat so nun ihre Bücherei und ihr Kunstmuseum zu verdanken.
etter Swartz war nicht nur ein großzügiger, sondern auch ein intelligenter Mann. Im Jahr 1772 gründete er eine Privatschule, in der den Schülern doppelte Buchführung und das Zimmern gelehrt wurde. Eben diese Fähigkeiten benötigt man im Snusgeschäft. Relativ unbescholten ging Röda Lacket durch gute sowie schlechte Zeiten (was man nicht über die kleine Schwestermarke Gröna Lacket sagen kann). Durch den Erfolg der Marke wurde das Ende des Tabakanbaus in Norrköping um einige Jahre verzögert. Im Jahr 1968, als Studenten in Europa begannen zu rebellieren, konnte Röda Lacket ein permanentes Hoch bei dessen Verkaufszahlen verzeichnen. Wir können nicht mit Sicherheit sagen ob oder ob es nicht damit es was zu tun hat, dass sich die rote, sozialistische Welle überall auf der Welt ausbreitete. Obwohl einen Anhaltspunkt haben wir – in Schweden waren es die Zeiten für Frieden, Liebe und Snus.
Rigorose Kontrolle - von der Pflanze bis zur Portion.
Es beginnt mit dem Boden. Bevor jemand überhaupt einen Samen ausbringt, werden Bodenproben genommen und in einem Labor in Schweden ausgewertet. Swedish Match experimentieren mit der Kultivierung in verschiedenen Ländern, um die bestmöglichen Rohtabak zu gewinnen. Wird die Bodenprobe für gut befunden, wird die Saat ausgebracht und jeder Schritt in der Entwicklung und Kultivierung der Pflanzen wird sorgfältig überwacht. Der Tabak wird auf der Basis des Saattyps, der Anbauregion, des Klimas, Sitz des Blattes an der Pflanze und den Fermentationsbedingungen ausgewählt. Hat die Kultivierung begonnen, besuchen Repräsentanten von Swedish Match regelmäßig die Plantage, um sicherzustellen, dass die Ernte den Anforderungen entspricht. Für alle diese Sorgfalt gibt es einen einfachen Grund: Sicherzustellen, dass der Tabak, der am Ende für die verschiedenen Snusmischungen von Swedish Match ausgewählt wird, den niedrigsten Gehalt an nicht gewünschten Stoffen hat, der möglich ist. Diese Qualitätskontrolle setzt sich über den gesamten Produktionsablauf hin fort - bei der Ernte, der Lufttrocknung, dem Transport und der späteren Sortierung in einem gigantischen, perfekt klimatisierten Lagerhaus. Dann endlich findet der Tabak seinen Weg zur Fabrik.
Wenn Hi-Tech auf 200jährige Tradition trifft.
Im ersten Schritt werden die Tabakblätter zerkleinert und je nach Marke unterschiedlich fein gemahlen. Der Tabak wird dann sorgfältig gemischt - je nach Mischung können abhängig von der Rezeptur zwischen 10 bis 30 verschiedene Körnungen enthalten sein. Im zweiten Schritt wird der Tabak mit den anderen Hauptbestandteilen des Snus vermengt: Wasser und Salz. Dann ist es Zeit für die Wärmebehandlung (Pasteurisierung). Nach Abkühlung trifft der Tabak auf die weiteren Inhaltsstoffe - Gewürze, natürliche Öle oder sogar Bourbon Whiskey - welche dem Snus sein besonderes Aroma und seinen speziellen Charakter verleihen. Dann endlich ist es Zeit, ihn zu verpacken. Loser Snus wird direkt in die Dosen abgefüllt. Bei Portionssnus wird die korrekte Menge zuerst in eine kleine Hülle gefüllt. In einer Swedish Match Fabrik gibt es keine Fehlertoleranz: alles - und das bedeutet wirklich alles - ist auf die Lieferung erstklassiger Qualität ausgerichtet. Hochentwickelte Instrumente messen und kontrollieren den Prozess, gemeinsam mit wachsamen und gut trainierten Augen. Die Tradition der Snusherstellung in Schweden ist 200 Jahre alt, jedoch ist an der Swedish Match Produktionsanlage weder etwas traditionell, noch alt. Wäre nicht hin und wieder der angenehme Duft von Tabak zu verspüren, könnte man glatt annehmen, dass hier Teile für einen Kampfjet hergestellt würden und nicht etwa Snus. Swedish Match haben sogar ihren eigenen Qualitätsstandard, die GothiaTek, eingerichtet - nicht etwa, weil sie sich das Leben einfacher machen wollten, sondern ganz und gar im Gegenteil. Sie sind schon ein hartes Völkchen, diese Schweden.